Chronik des Schwimmbades

Die Vorgeschichte

Mit es war einmal ... fangen viele Geschichten an und auch diese soll so beginnen, den fast war es einmal mit dem Schwimmbad in Schafflund; aber dazu später. In den frühen 50er Jahren war der Wunsch der Bevölkerung schon alt, in unserem Raum eine Bademöglichkeit zu schaffen. Schon 1955 wurde im Urstromtal der Wallsbek, östlich von Schafflund eine Landfläche ausgewiesen, um hier eine "Badekuhle" auszuheben. Wegen des tiefen Morastes in diesem Teil musste der Plan aber fallen gelassen werden. Gleichzeitig kam die Idee auf, eventuell eine der Mergelkuhlen so auszubauen, dass sie für den Schwimmsport und den Badespaß zu nutzen war.

 

Die DLRG Flensburg wurde gebeten, eine der Nordhackstedter Mergelkuhlen daraufhin zu untersuchen. Das Ergebnis war negativ. Die Mergelkuhlen fielen vom Ufer aus steil in große Tiefe ab und hatten kalte Quellen, wodurch die Wassertemperatur sich schnell unterschiedlich änderte. Der Ausbau zu einem Schwimmbad mit den erforderlichen Anlagen wäre außerdem viel zu teuer geworden.

 

In Meyn ging man zu dieser Zeit einen anderen Weg, um wenigsten den Schulkindern eine Badestelle zu schaffen. Unter der Leitung von Lehrer Jochen Schröder bauten die Schüler in Eigenleistung hinter dem Mühlenwehr in Meyn eine Badestelle, welche die Möglichkeit eröffnete, dort zu baden und im Gegenstrom der Meynau schwimmen zu lernen. Es stellte sich leider bald heraus, dass sich der Einsatz nicht gelohnt hatte. Sehr schnell versandete und versumpfte die geschaffene Vertiefung und der Badespaß an dieser Stelle fand ein Ende.

 

Erfolgreicher war man in Lindewitt, dort wurde der Mühlenteich zum Waldbad Lindewitt umgebaut, diese Badestelle besteht heute noch. Für kurze Zeit bestand auch eine Schwimmmöglichkeit in Großenwiehe / Schobüll, wo eine Mergelkuhle mit einfachen Mitteln zur Badestelle ausgebaut worden war, diese verlor aber mit dem Bau des Waldbades Lindewitt ihre Bedeutung. In Lindewitt wurde dann auch der Schulschwimmunterricht durchgeführt. Man lese und staune aber vorher fuhren die Schüler aus diesem Raum im  Sommer sogar in die neueröffnete Seebadeanstalt von Noorgaardholz, um dort das Schwimmen in der Flensburger Außenförde zu erlernen.

 
Der Gedanke, im Bereich von Schafflund eine Schwimm- und Bademöglichkeit zu schaffen, schlief in dieser Zeit aber nie ganz ein. Am 25. Februar 1961, einem Sonnabend vormittag, zog ein Demonstrationszug von hauptsächlich Jugendlichen durch Schafflund. Auf Plakaten und Transparenten wurde für den Bau eines Schwimmbades protestiert. Dies  war aber sicher nicht der alleinige Grund, sich erneut mit der Schaffung eines Bades zu befassen.

Der Anfang

Die Initiative hierzu ging von der Gemeinde Meyn aus. Im Jahre 1962 bot sich für Meyn der Kauf eines ca. 6,5 Hektar großen Waldgrundstücks von Klara Petersen an, welches am Westrand der Gemeindegrenze lag. Von Anfang an war daran gedacht, auf diesem Gelände ein Schwimmbad zu bauen. Damit waren auch die Weichen gestellt für den Bau der Dörfergemeinschaftsschule in der Nähe des Schwimmbades. Der damalige Amtsvorsteher und Bürgermeister von Meyn, Julius Oest, wurde beauftragt, auch die Gemeinden Schafflund, Wallsbüll, Nordhackstedt, Hörup, Riesbriek und Linnau für den Plan eines Schwimmbades zu gewinnen.

 

Die Gemeinden Riesbriek und Linnau wollten weiterhin die Badestelle im Lindewitter Mühlenteich nutzen. Die Höruper Einwohner hatten die Möglichkeit, das neue Schwimmbad in Stadum, welches für den Bundeswehrstandort gebaut wurde, mitzubenutzen. Nordhackstedt war der Meinung, in ihren vielen Mergelkuhlen bestünden doch genügend Bademöglichkeiten. Somit blieben nur noch Meyn, Schafflund und Wallsbüll im Boot. Die drei Gemeinden gründeten daraufhin den Zweckverband „Schwimmbad-Erholungsanlagen Waldeck“ um ein Schwimmbad zu bauen. In den Verbandsausschuss wurden folgende Mitglieder gewählt:

1. Verbandsvorsteher   Amtsvorsteher/Bürgermeister Julius Oest; Meyn
2. Verbandsvorsteher Bürgermeister Peter Lorenzen; Schafflund
3. Verbandsvorsteher Bürgermeister Johannes Kähler; Wallsbüll
Ausschussmitglied Bäckermeister Nicolaus Thomsen; Schafflund
Ausschussmitglied Bauer Christian Petersen; Wallsbüll
Ausschussmitglied Bauunternehmer Adolf Sommer; Meyn
Geschäftsführer Amtskassenleiter Peter Andresen; Schafflund

Danach wurde vom Zweckverband das schon erwähnte Grundstück, welches zum Teil mit Nadel- und Laubwald bewachsen war, erworben. Der Kaufpreis wurde nach dem Umlageverfahren auf die drei Gemeinden verteilt:

Gemeinde Schafflund 22.722,84 DM
 Gemeinde Meyn 16.611,17 DM
Gemeinde Wallsbüll 9.795,45 DM
Insgesamt 47.129,46 DM

Der Kreis Flensburg-Land übernahm die Planung und die Ausschreibung sowie die spätere Bauaufsicht. Die Planung der Anlage sah vor:

  • 6 Bahnen zu je 25 Metern Länge
  • 2 Sprungbretter zu je 1 Meter Höhe
  • 1 Turm, zu 3 Metern Höhe
  • 1 Lehrschwimmbecken mit Tiefen von 0,90 bis 1,25 Metern
  • 1 Übungsbecken mit Tiefen von 1,25 bis 1,40 Metern
      Größe des Beckens = 16 x 46 Meter und einem Fassungsvermögen von etwa 1800 cbm Wasser
  • 1 Planschbecken für die kleinen Badegäste
  • 1 Betriebsgebäude mit Umkleideräumen
  • 1 Aufsichts- und Verwaltungsraum
  • 1 Maschinenraum

In einem vorerst frei stehenden Filterkessel, in der Nähe des Planschbeckens, sollte das Badewasser gereinigt und mit Chlor entkeimt werden. Auch sollte ein Kiosk gebaut werden in dem die Eintrittskarten
und kleine Erfrischungen verkauft werden. Natürlich mussten auch noch der Parkplatz und die Wege zum Schwimmbad angelegt werden.


Die Gesamtkosten für das neue Schwimmbad wurden nach folgendem Schlüssel verteilt:

Eigenmittel des Verbandes durch Umlagen 129.000,00 DM
Zuschuss des Bundes  38.500,00 DM
Zuschuss des Landes 96.500,00 DM
Zuschuss des Kreises  95.000,00 DM
Darlehen des Zweckverbandes 40.000,00 DM
 Insgesamt  399.000,00 DM

Bau und Einweihung

Im September 1963 wurden die ersten Bauaufträge an Firmen in der Region vergeben. Nur die Umwälzungsanlage für das Badewasser wurde von einer Firma aus Celle erbaut. Der Bau schritt zügig voran und am 27.6.1965 wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung die Eröffnung gefeiert.

 

Der Eintritt für Erwachsene betrug 60 Pfennig und für Kinder 30 Pfennig. Für 10 Pfennig Pfand konnte man gegenüber vom Kiosk seine Klamotten abgeben. Für die Rückgabe erhielt man ein Armband mit einer Nummer.

Das erste Jahr

Kurz vor der Eröffnung, am 19.6.1965, wurde die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Ortsgruppe Waldeck gegründet. Dieser Name wurde gewählt, um die Überörtlichkeit des neues Schwimmbades und der Ortsgruppe, welche fortan in dem Bad ihr Zuhause hatte, zu betonen. Das erste Ferienschwimmen fand gleich 1965 statt, mit 155 Kindern! Dies zeigte den enormen Nachholbedarf an Schwimmunterricht in der Region.

 

Initiator und Motor des Ferienschwimmens waren zu dieser Zeit die Lehrer Ernst Schröder und Horst Weiner. Von der DLRG Waldeck wurde die Ausbildung zum Rettungsschwimmer aufgenommen. Durch die Rettungsschwimmer der DLRG wurde und wird die Badeaufsicht unterstützt.

 

Die Aufsicht im Schwimmbad hatte von 1965 bis 1970 Horst Dibbern. Dieser wurde vom Zweckverband  angestellt. Von seinem damaligem Arbeitgeber, der Spar- und Darlehenskasse Meyn, wurde Horst Dibbern für die Dauer der Saison frei gestellt. Für die Aufsicht im neuen Schwimmbad gab es eine offene Wellblechhütte in der Nähe der Sprunganlage. An dieser Hütte hing auch ein großer Lautsprecher für Durchsagen an die Badegäste. Für solche Durchsagen brauchte man am besten drei Arme: Zwei um sich die Ohren zuzuhalten und einen um den Sprechknopf am Mikrophon zu drücken.

 

Auf dem Gelände neben dem Kiosk blieb auch noch ein Waldstück erhalten, in das die Gäste gingen um sich umzuziehen. Die Umkleidräume waren gerade bei schlechterem Wetter einfach zu voll, zumal diese von den jugendlichen Besuchern des Bades gern auch als Aufenthaltsraum genutzt worden sind.

Die Jahre bis zur Heizung

Da die große Liegewiese nach der abendlichen Schließung des Bades leer da lag, wurde beschlossen auf dieser einen Trainingsplatz für die Fußballer des SSV Schafflund einzurichten. Damit auch ein Training bei Dunkel werden möglich war, wurden an jeder Ecke
 des Platzes Flutlichtmasten aufgestellt. Nach dem Training konnten die Fußballer auch duschen, ab er nur unter kaltem Wasser oben am Becken. Die durchschnittliche Temperatur des Badewasser lag bei etwa 16 Grad.

 

Die Schafflunder Fußballer wurden immer besser und der Rasen im Schwimmbad immer schlechter. Mit dem Bau des neuen Sportplatzes an der Dörfergemeinschaftsschule, dem heutigen Schulzentrum Schafflund, verschwanden der Trainingsplatz und die Flutlichtmasten.

 

Die Jahre zogen ins Land und das Schwimmbad erfreute sich einer immer größeren Beliebtheit. Auch aus den Umlandgemeinden fanden immer mehr Besucher mit „Kind und Kegel“ den Weg in das Schwimmbad. Aber auch eine andere Besuchergruppe erfüllte das Bad mit Leben, allerdings meistens in warmen Sommernächten; die „Nachtbader“. Als dieses überhand nahm, fuhren die Polizisten Werner Vollmer und Nico Nissen einfach mit Blaulicht und Martinshorn zur Kontrolle nachts auf das Gelände. Das wirkte dann doch!


Von 1971 bis Juni 1979 war Nis Karl Nicolaisen als Badeaufsicht im Schwimmbad tätig. Von Juni 1979 bis zum Ende der Saison übernahm Udo Westphal den Job von Nis Karl, da dieser krank wurde. Während dieser Jahre wurden im Schwimmbad entscheidende
Modernisierungen vorangebracht und umgesetzt. 1972 wurde die Heizungsanlage für das Beckenwasser erstellt und auch das Gebäude bekam in jeden Raum einen Heizkörper. Für den Einbau des Heizkessels wurde das Betriebsgebäude in Richtung
Planschbecken verlängert und die bisher frei stehenden Filter für das Badewasser mit überdacht; auch der große Schornstein entstand zu dieser Zeit.

 

Durch die Beheizung wurde es möglich, die Temperatur des Wassers auf  durchschnittlich 24 Grad anzuheben. Die Beheizung führte zu einem weiteren Anstieg der Besucherzahlen. Auch die Zahl der Schwimmprüfungen stieg weiter schnell, da die Saison aufgrund der Beheizung verlängert werden konnte. Statt von Juni bis August hatte das Bad jetzt von Mai bis Anfang September geöffnet. Trotz Einbau der Heizung wurden die Eintrittspreise zunächst nicht erhöht; 1972 zahlten Erwachsene 1 DM Eintritt und Kinder 50 Pfennige. Mit dem Bau der Heizung wurde vor dem Technikgebäude auch eine weitere Außendusche aufgebaut und unter dieser konnte man warm duschen! Wenn man wusste, wo die Regler waren war sogar eine heiße Dusche möglich. Als es unter dieser Dusche zum „Dauerduschen“ kam und die Schlange der Kinder vor der Dusche immer länger wurde, musste dieses Angebot leider etwas eingeschränkt werden.

Vom beheizten Freibad bis zum Umbau

Ende der 70er Jahre erhielt dann das Hauptbecken eine Auskleidung mit Folie und die alten Wendeplatten an der Badebrücke, welche das Hauptbecken in Schwimmer und Nichtschwimmerteil trennt, wurden durch die heutige Konstruktion ersetzt.  Durch das Einbringen der Folie war es nicht mehr notwendig, das Hauptbecken vor Beginn der Badesaison zu streichen.  Und auch das Aufmalen der schwarzen Linien am Beckenbogen entfiel, denn diese wurde einmalig aus Folie geschnitten und aufgeklebt. Gleichzeitig wurde im Nichtschwimmerteil die Wassertiefe durch Aufschütten des Beckengrundes mit Beton verringert. Dadurch wurde für das Anfängerschwimmen eine optimale Wassertiefe erreicht.  Trotz der Modernisierungen kam das Schwimmbad aber langsam „in die Jahre“.

 

Die Schwimmbadtechnik mit Pumpen, Rohren und Schiebern musste ständig kontrolliert und bei Bedarf auch repariert werden. Auch die Unterhaltung und Pflege der Anlagen gehörte zu den Aufgaben der Badeaufsicht. Immer mehr prägte das Erscheinungsbild der Badeaufsicht die große, schwere Werkzeugkiste und nicht Sonnenbrille und T-Shirt. Reparaturen wurden grundsätzlich erst mal in
Eigenleistung und mit „Bordmitteln“ durch die Badeaufsicht erledigt. Keiner käme heute noch auf die Idee, Dichtungen für Chlorflaschen mit zwei verschieden großen Locheisen aus einer Bleiplatte selber zu stanzen und einzusetzen.


Trotzdem kam das Schwimmen lernen nicht zu kurz. Der neu eingeführte Schwimmkurs für Erwachsene fand viele Teilnehmer, auch im älteren Teil der Bevölkerung. Mit Nis Karl Nicolaisen, einem sehr aktivem „DLRGler“ brach im Schwimmbad von Schafflund auch die Zeit der großen Schwimmwettkämpfe an. Hunderte von Kindern und Jugendlichen aus dem ganzen Kreisgebiet trafen sich einmal im Jahr im Bad zum großen Wettkampf in allen Schwimmdisziplinen. Zu dieser Zeit wurde auch der Grundstein gelegt, für den internationalen Erfolg von Rettungsschwimmern der DLRG Waldeck.


Nach 1979 begann mit Margit Ketels  die Zeit der weiblichen Badeaufsichten. Die Pflege der Schwimmbadtechnik wurde durch den Einsatz neuer Pflegezusätze für das Wasser auch nicht einfacher. Zu allem Überfluss gab auch noch der alte Sauger für den Beck
enboden seinen Geist auf und wurde nicht ersetzt. Ab jetzt hieß es, den Beckenboden mit einem großen Besen, der an einem langen Stiel befestigt war, zu fegen. Da auch die Chlorungsanlage immer unzuverlässiger ihren Dienst versah, kam ein altes Badeboot zu neuen Ehren. Nach Feierabend ruderte die Badeaufsicht im großen Becken herum und brachte das Chlor per Hand aus. So langsam aber sicher waren wohl grundlegende Erneuerungen in der Technik nötig. Zu dieser Zeit gab es auch erste Planungen, die alte Wellblechhütte für die Aufsicht am Becken durch eine neue Hütte zu ersetzen. Dies geschah auch, aber es sollten noch ein paar Jahre vergehen.


Das Ferienschwimmen erfreute sich weiterhin großer Beliebtheit. Horst Weiner als Organisator und Ausbilder war dann jeden Tag mit den Kleinen im Wasser anzutreffen. Als ständige Trainingszeit für die Schwimmer der DLRG wurde der Sonntag  vormittag ausgeguckt und bis heute beibehalten.


In der Saison 1983 wurde das Bad von Angela Marx geleitet. Für sie hieß es, den Laden irgendwie zusammen zu halten; denn: Es sollte modernisiert werden. Die Schwimmbadtechnik war jetzt jeden Tag für eine Überraschung gut, aber keine gute Überraschung. Sorgenvoll hörte man den Klang der Maschinen ab. Wo brach das nächste Lager? Hält die Rohrleitung noch? Das Einhalten der
vorgeschriebenen Wasserwerte wurde immer schwieriger. Auch die Umkleideräume und  die anderen Teile des Gebäudes waren dringend renovierungsbedürftig. Teilweise kam es schon zu Leckagen am Dach.


Von 1984 bis 1986 übernahm Margit Ketels wieder das Schwimmbad als verantwortliche Badeaufsicht. Jetzt wurden die längst fälligen Erneuerungen durchgeführt, jedenfalls in  der Technik des Bades. Neue, leistungsfähigere Umwälzpumpen wurden installiert. Die Chloranlage wurde auf den technisch neuesten Stand gebracht und das alte Badeboot zum Chlorstreuen wurde verschenkt. Das Einhalten der Wasserwerte war jetzt kein Problem mehr, da auch die Filterkessel eine neue Beschichtung und Befüllung erhielten. Die alte Wellblechhütte für die Badeaufsicht verschwand und wurde durch eine Holzhütte, die am Beckenrand vor der Badebrücke aufgebaut wurde, erneuert. In der Hütte fanden das 1.-Hilfe Material, wichtige Unterlagen und das Telefon seinen neuen Platz.

 

Durch die Überholung der technischen Anlagen konnte das Bad jetzt weiter betrieben werden. Dies wäre sonst für die Zukunft nicht möglich gewesen. Schon jetzt wurde außerdem klar, dass das Bad weiter saniert werden muss, um auch weiterhin attraktiv für die Bevölkerung zu bleiben. Die ersten  Bäder nur für den Badespaß, ohne die Möglichkeit „richtig“ zu schwimmen, wurden geschaffen und traten in Konkurrenz zu den bestehenden Bädern. Für das Freibad in Schafflund entstand somit langsam trotz der Erneuerung der technischen Anlagen ein Sanierungsbedarf für das Gebäude und das Hauptbecken. Die Umkleiden waren schon längst veraltet und
genügten nicht mehr den auch von den Badegästen aus anderen Bädern gewohnten Ansprüchen. Dies ließ sich trotz der Sanierungen auch im Schwimmbad Schafflund an  fallenden Besucherzahlen ablesen.


In der Saison 1987 war Martina Wendler für die Aufsicht im Schwimmbad verantwortlich , ihr folgte 1988 Sylvia Mundt . In diesem Jahr erfolgte die längst überfällige Sanierung des Planschbeckens. In diesem war der Boden aus Beton durch Frost aufgeplatzt und das Becken konnte deswegen schon am Ende der vorherigen Saison nicht mehr benutzt werden. In das Planschbecken wurde eine Auskleidung aus GFK-Material eingebracht. Der Wunsch nach einer umfassenden Sanierung des Bades wurde wieder erhoben, gerade für die Kinder und Jugendlichen, die häufigsten Besucher im Bad, werde doch gar nichts mehr gemacht um Badespaß zu haben. Die Trägerschaft des Bades lag schon seit langem nicht mehr bei dem Zweckverband, welcher das Bad gebaut hatte, sondern bei den Gemeinden, die auch für den Betrieb der Schule in Schafflund zuständig waren. Der Schulausschuss war somit auch für den Betrieb des Schwimmbades mit verantwortlich.

 

Die Kosten, vor allem für Heizöl, stiegen ständig. An Tagen mit schlechtem Wetter verbrauchte die Heizung hunderte von Litern Heizöl, um das Beckenwasser auf Badetemperatur zu bringen. Die Schwimm- und Badesaison 1989 begann mit neuem Personal am Beckenrand. Antje Schmidt übernahm das Zepter von Sylvia Mundt und war bis Ende 1991 als Badeaufsicht im Schwimmbad tätig.
Und ab jetzt war die Badeaufsicht in erster Linie damit beschäftigt, den Mangel zu verwalten. Den Kampf mit dem neuem, aber laufend defekten Beckenbodensauger, der sich zu allem Überfluss auch noch an der inzwischen losen Beckenfolie festfuhr, verlor Antje und wieder wurde der Beckenboden gefegt. Zum Glück gab es den großen Besen noch, wenn auch seine Borsten schon kürzer geworden waren. Aber Hoffnung keimte auf!  


Ende 1991 fanden durch die verantwortlichen Träger des Bades Besichtigungen statt. In Begleitung der Leute waren auch Architekten. Es wurde geplant, gerechnet und ... verworfen.  

 

Während dieser Jahre ging der Übungsbetrieb der DLRG natürlich unverdrossen weiter. Auch das Ferienschwimmen fand statt und Schwimmprüfungen wurden fast täglich abgenommen. Seit 1979 übernahm Udo Westphal die Vertretung der Badeaufsicht an ihren freien Tagen. Anfang der Badesaison 1992 trat Klaus-Peter Schröder im Schwimmbad seine Arbeit als Aufsicht an, auch in der folgenden Saison 1993 war er dort tätig. Auch er war wieder oft mit der Werkzeugkiste unterwegs, übrigens immer noch die Gleiche, mit der schon Nis Karl unterwegs war. Als gelernter Flugzeugmechaniker war sein Leitspruch: Wer ein Flugzeug zum Fliegen bringt, hält auch ein Schwimmbad am laufen. Ganz so einfach war die Sache aber doch nicht. Als die Heizung ihren Geist endgültig aufgab, bekam niemand mehr sie zum laufen. Und geflogen ist die Heizung noch nie.

Vom  Umbau bis zum Trägerverein

Aber hinter den Kulissen hatte sich etwas getan. Das Schwimmbad sollte endlich umgebaut werden. Ein neues Umkleidegebäude sollte gebaut werden, das alte Gebäude war für einen Umbau vorgesehen. Die Schwimmbadtechnik sollte überarbeitet werden und und und ...

 

Nach langem Hin und Her in den zuständigen Ausschüssen und Gemeindevertretungen war die Finanzierung sicher und die Planungen für den Umbau abgesegnet. Das Schwimmbad wurde zur Baustelle und blieb im Jahr 1994 geschlossen. Die DLRG verlegte ihren Übungsbetrieb in die Bäder von Medelby und Stadum. Wer zum Schwimmen und Baden nach Medelby wollte, konnte einen Pendelbuss nutzen.  Auf der Schafflunder Schwimmbadbaustelle entstand das neue Umkleidegebäude mit Wachstation, 1.-Hilfe-Raum, Schulungsraum für die DLRG. Auch eine Terrasse mit Cafe war geplant. Das alte Gebäude wurde teilweise abgerissen und umgebaut. Der Eingangsbereich und der Kiosk wurden verlegt und neu gestaltet. Neue Rohrleitungen zum Hauptbecken wurden gelegt und ein Schwallwasserbehälter  gebaut. Eine neue Heizung wurde eingebaut und die Schwimmbadtechnik entsprechend angepasst. Im Zuge des Neubaus verschwand auch die alte Holzwachhütte vom Beckenrand. Sie steht heute im Kindergarten „Großer Regenbogen“ in Schafflund auf dem Spielplatz.


Die Baukosten für alle diese Maßnahmen betrugen 1,65 Mio. DM.  Am 21. Mai 1995 wurde das Schwimmbad nach dem Umbau wieder eröffnet. Allerdings gab es auch Kritik an dem Neubau. Längst nicht alles an ihm war als Betriebsgebäude für ein Schwimmbad, welches nur 4 Monate im Jahr geöffnet hat, praktisch gelöst worden. Böse Zungen behaupteten sogar, es wurde bei dem Neubau mehr falsch als richtig gemacht. Nun ja! Es sollte ja noch ein zweiter Bauabschnitt erfolgen wobei auch das Schwimmbecken saniert werden sollte, dann sollte auch die Attraktivität des Schwimmbades durch weitere Umbauten gesteigert werden. Man versprach sogar, dass dieses innerhalb der nächsten drei Jahre erfolgen soll, die Gelder hierfür wären schon beantragt.


Das neue Schwimmbad wurde von den Badegästen übernommen und von Jaqueline Behrens, die als Badeaufsicht 1996 nach der Neueröffnung das Bad führte. Auch in der folgenden Saison versah sie dort ihren Dienst. Um die Attraktivität des Bades mit
einfachen und schnellen Mitteln zu erhöhen, wurde vorgeschlagen, ein Beachvolleyballfeld zu errichten. Beachvolleyball kam
gerade als Trendsport hoch und ein entsprechendes Feld wäre auf der Liegewiese ja schnell herzustellen. Der Vorschlag wurde an die
entsprechenden Gremien geleitet und dort versprach man, die Sache zu prüfen.


Ein neues Gesicht erschien 1998 am Beckenrand. Mit Claudia Kleinschmidt wurde eine neue Badeaufsicht eingestellt. In Sachen Volleyballfeld kam nun auch Bewegung. Es wurde ein Stück der Liegewiese ausgebaggert und mit Kies aufgefüllt. Leider war das
Feld zu klein und die Pfosten um ein Netz zu spannen fehlten auch noch. Aber die Kleinen hatten jetzt eine Sandkiste! Claudia Kleinschmidt wurde von der DLRG als bisher als einzige Person im Schwimmbad getauft und damit in den Kreis der Rettungsschwimmer aufgenommen. Sie unterzog sich dieser aufregenden und furchtbaren Prozedur im Rahmen der Waldecker Wasserspiele mit großer Tapferkeit.


Inzwischen waren die drei Jahre vergangen und eigentlich sollte doch der nächste Bauabschnitt vor der Tür stehen? Dem war aber nicht mehr so, jedenfalls nicht mehr so bald, wurde gesagt.

 

Die Besucherzahlen im Schwimmbad waren weiter rückläufig, trotz der Umbaumaßnahmen. Es fehlten einfach die Dinge, die ein Schwimmbad attraktiv machen könnten und zum Verweilen einladen. Ganz
kontraproduktiv waren die jetzt erhöhten Eintrittspreise und die Absenkung der Badewassertemperatur auf 22 Grad. Auch in den Duschen wurde die Wassertemperatur gesenkt, um Energie zu sparen. Das Schwimmbad wurde immer mehr zur Kostenfalle.
Die Schere zwischen den Einnahmen und den Ausgaben ging immer mehr auseinander.  


Aber die nächste Saison 1999 brachte wieder Bewegung in das Bad. Am Beckenrand bewegte sich Andreas Schaup als Badeaufsicht und auf der Liegewiese der Bagger. Das Volleyballfeld bekam die richtige Größe, leider aber keine Pfosten für das Netz. Die Kleinen freuten sich über eine noch größere Sandkiste. Auch hinter den Kulissen tat sich was.


Erneut wurden Planungen und Überlegungen für eine weitere Freibad-Sanierung angestellt. Es konnten auch keine Entscheidungen mehr auf die lange Bank geschoben werden. Die Folienauskleidung im Hauptbecken war zerschlissen und porös, Algen konnten
sich an dieser festsetzen und die Wasserqualität erheblich mindern. Auch das Wasser aus dem Brunnen, aus dem das Bad mit Wasser versorgt wurde, war nicht mehr von der erforderlichen Qualität. Kurz nach der Eröffnung 1999 musste das Bad wegen der Veralgung geschlossen werden. Das Wasser war grün und man konnte auch im flachen Wasser den Boden nicht mehr erkennen! Alle Versuche, die Algen zu entfernen schlugen fehl. Bei strahlendem Sonnenschein und bestem Badewetter wurde das Becken
entleert, gereinigt und neu befüllt. Nur mit dem massiven Einsatz von Chemikalien konnte den Algen anschließend begegnet werden. Das nächste akute Problem tat sich im Planschbecken auf. Die GFK-Auskleidung splitterte immer mehr ab und das Planschen für die Kleinen wurde richtig gefährlich wegen der Verletzungsgefahr. Notdürftig wurde hier dann wieder einmal repariert.

 

Aus der Presse war inzwischen zu entnehmen, das eine Freibad-Sanierung etliche Millionen kosten würde. Ob so viel Geld überhaupt aufgebracht werden kann, war sehr fraglich. Immer öfter wurde deshalb die Befürchtung ausgesprochen, das Bad zu schliessen, zumal die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben weiter angestiegen war.  Die Saison 1999 endete für das Freibad mit einem großen Fragezeichen.


Die Eröffnung im folgenden Jahr stand also unter keinem guten Stern. Kurz vor dem Start war es noch nicht gelungen, das Personal für das Freibad zu finden. Keine Badeaufsicht, niemand für den Kiosk und auch für die Reinigung der Gebäude fand sich niemand. Mit viel Mühe wurden noch einmal die technischen Vorraussetzungen geschaffen, aber die geplante Eröffnung am 21. Mai war Ende April noch nicht sicher wegen dem fehlenden Personal. In der buchstäblich letzten Woche vor der Eröffnung fanden sich aber doch noch die entsprechenden Personen bereit. Mit Klaus-Peter Schröder kehrte ein bekanntes Gesicht in das Freiba als Aufsicht zurück.  


Zu den schon üblich gewordenen Problemen kamen noch neue hinzu. Einige Maschinen in der Technik waren inzwischen so alt wie das Schwimmbad. Als die Ersten den Dienst versagten, gab es für eine Reparatur keine Ersatzteile mehr. Wieder wurde notdürftig geflickt und improvisiert. Die meisten der aufgestellten Bänke wurden nur noch durch die Farbe zusammen gehalten. Das Planschbecken musste nach erneuten Rissen in der Beschichtung während der Saison zur Reparatur stillgelegt werden. Und so
weiter und so fort. Jeder weitere Ausfall oder eine größere Reparatur hätte auch das Aus für das Schwimmbad sein können. Komisch eigentlich, das in dieser Situation die Pfähle für das Netz am Volleyballfeld aufgestellt worden sind, erst mal natürlich ohne Netz. Das kam aber wider Erwarten doch noch für die letzte Woche in der Saison 2000. Das Fragezeichen für das Schwimmbad war nicht kleiner geworden, sondern größer. Wie sollte es bloß weitergehen? Ging es denn 2001 weiter? So wie bisher jedenfalls nicht mehr! War jetzt das „es war einmal“ für das Schwimmbad gekommen?  Als das Bad für den Winter eingemottet wurde, wusste niemand, ob
die Sachen im nächsten Jahr wieder aufgebaut werden.   


Nach der Saison wurde in den für das Schwimmbad  zuständigen Ausschüssen und Gemeinden weiter diskutiert, geplant, verworfen und wohl auch gestritten. Eine Idee, wie es mit dem Schwimmbad weiter gehen könnte, kam aus Wallsbüll. Thomas Stengel-Schlüter, der in Wallsbüll im Gemeinderat tätig ist, entwickelte ein Konzept für eine Trägerschaft des Bades durch einen privaten Trägerverein. Fast gleichzeitig hatte Dr. Carsten Heinemeier seine Idee von einem ebenfalls privaten Förderverein für das Schwimmbad fertig. Der Förderverein sollte den Trägerverein  beim Betrieb des Bades mit seinen Mitgliedsbeiträgen und Spenden unterstützen. Betrieben werden sollte das Bad aber ausschließlich vom Trägerverein. Beide stellen ihre Konzepte auf einer öffentlichen Sitzung mit den Gemeindevertretern von Schafflund, Meyn, Hörup, Wallsbüll und Nordhackstedt vor. Das Ziel von den beiden war, das Schwimmbad zu erhalten, zu sanieren und langfristig zu sichern. Die Vereinslösung zum Betrieb des Schwimmbades fand bei den Gemeindevertretern nach anfänglicher Skepsis immer mehr Zuspruch.

 

Aber erst mussten die juristischen Vorraussetzungen geschaffen werden. Die Gemeinden Meyn, Wallsbüll, Hörup und Nordhackstedt mussten ihr Mitspracherecht über Angelegenheiten, die das Schwimmbad betreffen, an Schafflund als zukünftigen alleinigen Träger für das Schwimmbad abgeben. Gleichzeitig sollten sich die Gemeinden aber verpflichten, ihren bisherigen finanziellen Beitrag für das Bad an die Gemeinde Schafflund zu leisten. Die Gemeinde Schafflund nun verpachtete das Bad an den Trägerverein Schwimmbad Waldeck e. V. für 15 Jahre, damit dieser das Bad betreiben soll.


Das ging natürlich nicht  ohne die entsprechenden Verträge zwischen den anderen Gemeinden und Schafflund und Schafflund und dem Trägerverein.  Viele Sitzungen und Gespräche waren zu führen und Entscheidungen zu treffen. Ganz wichtig war auch festzulegen und vertraglich abzusichern, wieviel Geld denn nun Schafflund an den Trägerverein zum Betrieb und für die Sanierung und Erhaltung des Bades zu zahlen hat. Denn ohne Moos nix los!

 

Alle diese Fragen wurden im Winter 2000 geklärt und die entsprechenden Verträge nach der Gründung des Trägervereins geschlossen. Der Vorstand des Trägervereins Schwimmbad Waldeck e. V. wurde von der Mitgliederversammlung gewählt; ihm gehören an:

1. Vorsitzender Hans-Reinhard Nicolaisen; Schafflund
2. Vorsitzender Ralf Schwarz; Schafflund
Kassenwart  Thomas Stengel-Schlüter; Wallsbüll
Beisitzer Heinz Buchhorn; Schafflund
Beisitzer Irmgard Petersen; Schafflund
Beisitzer Klaus Schmitz; Schafflund
Beisitzer Udo Westphal; Schafflund

Diese Leute hatten nun also das Schwimmbad an den Hacken.

 

Kurz darauf wurde auch der Förderverein Freibad Waldeck e. V. von Dr. Carsten Heinemeier gegründet.Dr. Heinemeier hatte zu diesem Zeitpunkt für den Förderverein schon ein konkretes Ziel vor Augen. Im Schwimmbad sollte die Anschaffung einer Solaranlage zur Heizung des Beckenwassers mit Mitteln des Fördervereins unterstützt werden.

 

Der Vorstand des Trägervereins traf sich ab jetzt regelmäßig um sich um seine Liegenschaft, das Schwimmbad, zu kümmern. Ihm wurden von der Gemeinde Schafflund die schon erfolgten Vorplanungen einer Ingenieursgruppe zur Sanierung des Bades übergeben. Diese Vorplanungen waren schon aus finanziellen Gründen für den Trägerverein nicht umzusetzen. Dies wäre nur mit wöchentlich einen Sechser richtig im Lotto möglich! Aber was musste zuerst geschehen um das Bad für die Saison 2001 fit zu machen? Wo lagen die größten Probleme und wie konnte man sie lösen? Die Attraktivität des Bades sollteja auch gesteigert werden. Und wie sieht die zukünftige Nutzung des Bades aus?  Schulschwimmen? DLRG? Ferienschwimmen? Weitere Angebote? Und welches Personal wird eingestellt?  Der Trägerverein wird dann Arbeitgeber und wie sieht eine Lohn- und Gehaltsabrechnung aus? Oops!


Bevor im Schwimmbad wieder gebadet werden konnte, sprang erst mal der Vorstand des Trägervereins ins kalte Wasser. Das Frühjahr stand vor der Tür und es musste jetzt schnell gehen. Wichtig für den weiteren Betrieb des Bades war auf jeden Fall die Einhaltung der Wasserqualität. Dazu musste die marode Beckenfolie raus und durch eine neue ersetzt werden. Und wie sieht der Betonkörper darunter aus? Entsteht hier weiterer Sanierungsbedarf? Da ja auch das Wasser aus dem Brunnen nicht mehr die erforderliche Qualität hatte, sollte die Befüllung des Beckens in Zukunft über die öffentliche Wasserversorgung durchgeführt werden.

 

Es wurden Kostenangebote und Folienmuster eingeholt und an einem Samstag vormittag ging es dann los!  Unter tatkräftiger Mithilfe der DLRG-Rettungsschwimmer wurde die alte Beckenfolie herausgerissen und verschwand in den bereit gestellten Container.
Der Betonkörper des Beckens unter der Folie war in Ordnung! In der folgenden Woche begann eine Fachfirma mit der Verlegung der neuen Folie. Gleichzeitig wurde die Wasserversorgung umgebaut. Die Großspielgeräte Hund und Krake für das Wasser wurden angeschafft, damit sollte immer am Freitag ein Spielenachmittag stattfinden. Die 1.-Hilfe-Ausrüstung des Bades wurde durch ein Sauerstoffgerät zur Beatmung ergänzt. Durch eine Spende des Handels- und Gewerbevereins konnten kurzfristig noch neue Sitzgarnituren für den Kiosk beschafft werden.

 

Neue Jahreskarten wurden gedruckt und mit der Fa. Elektro Bernack fand man einen Partner im Ort, wo die neuen Karten auch gekauft werden konnten. Manfred Sorge wurde vom Trägerverein als Badeaufsicht eingestellt. Manfred hatte vorher das Bad in Medelby geleitet, welches im Jahr 2001 geschlossen wurde. Die Reinigungsarbeiten in den Duschen und Umkleideräumen übernahm eine Familie aus Schafflund und der Kiosk im Schwimmbad wurde besetzt. Vor der Eröffnung des Bades fand durch Mitglieder des Trägervereins noch ein „Großreinemachen“ statt und danach startete die erste Saison unter neuer Leitung des Bades.


Im Laufe der Saison fanden viele Besucher den Weg in das Bad. Das Ferienschwimmen wurde mit vielen Kindern unter Leitung der DLRG neu aufgelegt. An den Spielenachmittagen herrschte ab jetzt besonders großer Andrang im Bad, bald kamen zu den vorhandenen Großspielen noch kleinere Geräte hinzu, damit auch die Kinder, welche Hund und Krake noch nicht erklimmen
konnten, ihren Spaß hatten.


So weit, so gut. Aber das Schwimmbad sollte ja noch weiter verbessert werden und noch attraktiver werden. Die Idee vom Familienbad wurde geboren und die Planung für die nächste Saison lief an. Nach der Badesaison 2001 verwandelte sich das Schwimmbad wieder in eine Baustelle. Der Trägerverein hatte die Planungen für das neue Planschbecken abgeschlossen und die Aufträge zum Neubau vergeben. Bagger, Radlader und anderes schweres Gerät wühlten sich durch das Gelände. Noch bevor der Winter anfing, war der Betonkörper des neuen Planschbeckens fertig. Im Frühjahr wurden die Arbeiten dann fortgesetzt. Gleichzeitig begann der Aufbau der Solaranlage um das Beckenwasser damit zu beheizen, dazu wurde vorher das Volleyballfeld, was uns ja schon die Vorjahre immer wieder beschäftigt hatte, verlegt. Für die Finanzierung der Solaranlage gab der Förderverein und die Bingo-Lotterie Schleswig-
Holstein einen großen Geldbetrag an den Trägerverein.

 

Das alte Planschbecken wurde zur Sandkiste für die Kleinen umgebaut und das große Klettergerüst aufgebaut. Mit dem Bodenaushub wurde der erste  Liegehügel angelegt. Viele der Arbeiten wurden von den Mitgliedern des Trägervereins in Eigenleistung und natürlich ehrenamtlich erbracht. Die letzten Bauarbeiten am neuen Planschbecken wurden erst 10 Tage vor der Eröffnung 2002 beendet; auf dem Gelände war noch kein Rasen gewachsen. Sollten die Badegäste durch eine Schlammwüste waten? Natürlich nicht!

 

Also wurde mit den letzten finanziellen Mitteln des Trägervereins und dank einer großzügigen Einzelspende von Dr. Heinemeier Rollrasen gekauft und verlegt. In der Nacht vor dem Eröffnungstag 2002 wurden die letzten Arbeiten von den Mitgliedern des Trägervereins erledigt. Die Zahl der Badegäste und Besucher am Tag der Eröffnung 2002 und während der laufenden Saison
sprach für sich! Von der Bevölkerung wurde das Schwimmbad wieder richtig entdeckt. Leute, die jahrelang nicht mehr dort gebadet hatten, waren auf einmal Stammgäste geworden. Mit neuen Ideen ging der Trägerverein an die Planung für 2003.

 

Große Projekte waren für dieses Jahr nicht angedacht, aber ein paar „Kleinigkeiten“ sollten doch umgesetzt werden. Und dafür bot sich eigentlich ja schon die Winterpause an. Also begannen im neuen Umkleidegebäude die ersten Umbauarbeiten. Der Teppichboden in
der Wachstation, in dem Sanitätsraum und in dem oberen Flur flog raus und wurde durch Fliesen ersetzt. Jetzt konnte auch hier alles viel besser sauber gehalten werden. Im Maschinenraum wurden weitere, alte Rohrleitungen durch moderne aus Kunststoff  ersetzt. Die Notfallausrüstung wurde weiter ergänzt, zur optimalen Versorgung von Verletzten wurden  eine Vakuummatratze und eine Schaufeltrage angeschafft.


An dieser Stelle muss einmal erwähnt werden, dass die Badeaufsichten (Manfred Sorge und die Rettungsschwimmer der DLRG) mit diesem Material natürlich auch umgehen können, da sie die entsprechende Ausbildung haben. Im Schwimmbad von Schafflund
gab es im Laufe der Jahre schon Unfälle, auch schwere Unfälle; es mussten auch schon Ertrinkende gerettet werden! Aber immer wurde durch das rechtzeitige und umsichtige Eingreifen der Aufsichten schlimmeres verhindert.


Im Aussenbereich wurden im Frühjahr 2003 am Hauptbecken neue Bänke aufgestellt und die Aussenterrasse an der Hauptdusche angelegt. Die Sandkiste bekam die Pumpe und die beiden Minibagger für die Kleinen zum Spielen. Die DLRG erhielt für die Waldecker Wasserspiele einen Platz für das Lagerfeuer. Der zweite Liegehügel wurde angelegt und die „Wasserschlange“ fand ihren Platz am
Planschbecken. Nachdem die neuen Rundbänke montiert waren wurde die Webcam angeschlossen und der Trägerverein war fortan auch im Internet präsent.  Mit dem „Wackelsteg“ wurde noch mehr Wasserspielzeug angeschafft und los ging ́s mit der Saison 2003.
Aber in diesem Jahr tauchte ein neues, größeres Problem am Horizont auf.


Der Super-Sommer brachte zwar kaum Regen aber wenn es regnete, dann leider auch durch das Dach des Technikgebäudes. Hier tat
sich die nächste Baustelle auf. Wieder wurde gezeichnet, geplant und gerechnet und heraus kam der Auftrag für ein neues Dach.
Im Frühjahr 2004 rückten deshalb die Handwerker an und das Schwimmbad wurde wieder mal Baustelle. Mit dem neuen Dach wurde auch gleich das Technikgebäude um einen Anbau in Richtung der Sandkiste verlängert. So entstand ein dringend benötigter Abstellraum um die Bänke usw. über Winter einzulagern.

 

Vor dem Umkleidegebäude entstanden die Schuhablagen. Dadurch dass sich viele Badegäste nun vor dem Betreten der Umkleideräume dort die Schuhe ausziehen,  konnte die Verschmutzung der Räume weiter verringert werden. Zum Hauptbecken hin wurde ein zusätzlicher Aufgang mit einem Handlauf geschaffen, damit wurde auch älteren Besuchern ein sicherer Zugang zum Becken möglich. Der hintere Zugang zum Becken an der Einzeldusche wurde neu angelegt. Die Sprunganlage musste zum Teil saniert werden. Nicht geplant war dabei das neue 1-Meter-Brett, aber das alte war gerissen und wurde deshalb ersetzt. Und auch der Hauptablauf des großen Beckens war defekt und wurde erneuert.


Durch einen Zuschuss des Fördervereins war es dann noch möglich, für die kommende Saison am Hauptbecken 3 neue Duschen aufzubauen. Nachdem all dieses erledigt war, fiel am 1. Mai 2004 der Startschuss für die Badesaison 2004 im Schwimmbad. 
Vieles wurde in unserem Schwimmbad in den letzten Jahren verändert und sehr viel steht noch bevor.


Wenn Sie diese Zeilen lesen hat schon wieder eine neue Badesaison angefangen. Schauen Sie sich doch mal im Schwimmbad um, es hat sich wieder einiges getan. Mit „es war einmal“ für das Schwimmbad ist es wohl vorbei.

 

2005 – zusammen getragen und aufgeschrieben von Udo Westphal